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Rennradtour von Plößberg nach Budapest, Ungarn

Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.

Auf nach Budapest hieß es für 12 rennradbegeisterte Personen. Die gesamte Truppe bestand aus 10 Männern und zwei Frauen, die die geplanten 1.001 Km erradeln wollten sowie 5 Begleitpersonen. Am ersten Tag bis zur ersten Verpflegung begleitete die Rennradgruppe noch ein Sportler und eine Sportlerin aus Weiden.
Von Plößberg aus startete ein Teil der Gruppe. In Weiden wartete ein weiterer Teil auf die gemeinsame Fahrt nach Budapest. Dafür waren fünf Tage eingeplant. Am ersten Tag war zwar mit 257 Km die längste Etappe zu bewältigen, aber es war eine verhältnismäßig moderate Strecke, die zunächst durchs Naabtal und vor Regensburg noch kurz durchs Regental führte. Ein sonniger Tag mit leichtem Rückenwind und einer gut motivierten Truppe. Durch die hohe Disziplin im Feld wurde bei der ersten Pause ein Schnitt von rund 33 Km/h erreicht. Nach Regensburg führt es etwas welliger durch Niederbayern, östlich an Landshut vorbei, bei Burghausen über die Grenze und kurz danach in Franking, Oberösterreich war der erste Tag beendet. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag immerhin noch bei 30,2 Km/h.

Der zweite Tag sollte mit 190 Km zwar kürzer, aber mit rund 2.300 Höhenmeter doch etwas anstrengender werden. An diesem Tag gesellten sich noch Ronald Flieger und Rudi Böhm zum Fahrerfeld. Zunächst ging es mitten durch Salzburg. Der Weg führte immer noch nach Süden entlang der Tauernautobahn. Als erste echte Herausforderung war der Radstädter Tauernpass zu erklimmen. Da bergauf und bergab jeder so fährt wie es seine Kondition zulässt, fällt die Truppe naturgemäß auseinander. Es setzte ein leichter Nieselregen ein und es ist etwas frischer geworden, was aber bergauf nicht weiter tragisch ist. In Obertauern gab es vom Verpflegungsteam noch schnell einen warmen Kaffee und dann ging es von der 1.738 über N.N. gelegenen Passhöhe hinab Richtung Tamsweg. Die Straße war recht bald wieder trocken, aber nach der Abfahrt war es einigen Personen doch recht frisch geworden. Vom Salzburger Land führte die Strecke nun nach Osten in die Steiermark. In Murau war der zweite Tag geschafft.

Nur in der Steiermark wurden am dritten Tag die Pedale gedrückt. In einer landschaftlich schönen Gegend mit üppig grünen Wiesen, intakten Bergwälder und den ein oder anderen romantisch plätschernden Bächlein, ließ das Kurbeln eher an einen Kommunionausflug erinnern, als an eine anspruchsvolle Radltour.
Highlight dieses Tages war der Gaberpass der eine Scheitelhöhe von 1.551 Meter aufweist. Bei herrlichem Wetter formierte sich die Truppe auf der Passhöhe und stürzte sich hinab Richtung Köflach. Graz wurde nördlich liegengelassen, südlich am Flughafen vorbei und nach 177 Km und 2.050 Höhenmeter wurde der dritte Tag in Feldbach beendet. In der Unterkunft gab es eine Kegelbahn, die ein Teil der Gruppe nutzte und dabei sehr viel Spaß hatten.

Nach der Steiermark wurde die Grenze zu Slowenien überquert. Bei der Planung hat es sich ergeben, dass die Straßen in Ungarn nicht die beste Qualität haben. So dass zunächst etwas südlich durch Slowenien ausgewichen wurde. Dort war es landschaftlich sehr reizvoll sowie auch das Streckenprofil mit einigen knackigen Anstiegen und Abfahrten auf zum Teil neu asphaltierten Straßen. Da hat das Lebensgefühl eines Rennradfahrers seine Wonne. Leider waren es nur 25 Km durch Slowenien. Die anschließenden Straßen in Ungarn waren zwar auch mit Rennrädern passierbar, aber es gibt schönere Straßenbeläge. Allmählich verflachte sich die Tour im wahrsten Sinne des Wortes. Der Plattensee war erreicht. „Programmäßig“ musste auf der Strecke natürlich auch ein „Platten“ gefahren werden. Solche kleinen Schäden sind aber schnell behoben, die Reparatur dauerte 7 Minuten.
Nach über 60 Km entlang des südlichen Ufers wurde sozusagen „Just-in-Time“ die Fähre erreicht zur Überfahrt nach Tihany, wo nach 214 Km die Tagesetappe beendet wurde.

Am letzten Tag schipperte das Team wieder mit der Fähre zurück ans südliche Ufer des Plattensees. Zunächst ging es noch mal gut 25 Km am See entlang. Durch Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) weiter Richtung Ziel. Da der letzte Tag eher von wenigen Höhenmetern geprägt hätte sein können, wurde zum Schluss noch ein Schmankerl eingebaut. Es sollte noch zu einem Aussichtspunkt nordwestlich von Budapest hochgeradelt werden, was sich dann tatsächlich als hochgequält herausstellte. Ein kleinteiliges wirres Straßensystem in einem zwar bebauten, aber urwaldgleichen Berggebiet stellte eine Herausforderung sondersgleichen dar. Die Anstiege waren teilweise so Steil, dass einige Teilnehmer sich zum Schieben des Gefährts entschlossen haben. Drei Teilnehmer verloren sich in diesem Gebiet. Sie fuhren nicht mehr zum nicht ganz einfach zu findenden Aussichtspunkt. Für sie ging es zurück und direkt in die Stadt zum vereinbarten Treffpunkt vor dem Parlament auf der gegenüberliegenden Donauseite.

Dort vereinigten sich dann alle Teilnehmer zum Gemeinsamen Gruppenfoto. Danach noch 4 Kilometer bis zum Hotel in der Innenstadt. Das Begleitteam empfing die Radler mit Sekt und dem traditionellen Streichwurstbrot, mit der Streichwurst aus der Heimat.

Summa summarum eine bemerkenswert schöne Radltour mit einer sehr disziplinierten Truppe. Die Pannen hielten sich in Grenzen. Ein gerissenes Gangseil, zwei Platten und noch ein paar Kleinigkeiten, die nicht wirklich aufgehalten haben. Dank des zweiten Begleitfahrzeuges konnten unerwartete Ereignisse besser abgearbeitet werden. Das erste Begleitfahrzeug konnte sich somit voll auf Verpflegung, die wie immer hervorragend war konzentrieren.
Die Freude am treten gaben landschaftlich reizvollen Streckenabschnitten, ansprechende Steigungen, zum Schluss etwas übertrieben, und schönen Abfahrten, in denen die Leerlaufnaben für einen Rennradfahrer musikähnlich summen.

Der sechste Tag war ein Ruhetag mit Stadtrundfahrt im Sightseeingbus und am 7. Tag war die Rückreise, die mit den beiden Begleitfahrzeugen durchgeführt wurde. Bei 16 Personen, 12 Rädern und dem ganzen Gepäck war es schon eine logistische Herausforderung alles wieder mitzunehmen. Aber wie immer hat auch das funktioniert.

 

Zum Foto Budapest Zielankunft:

Stehend von rechts: Gerd Biebl, Klaus Haberkorn, Markus Preisinger, Hubert Beinrucker, Lothar Müller (Organisator), Karl Siller, Peter Rauch, Wolfgang Söllner, Stephan Löw, Theresia Meier, Albert Hölzl, Antje Freund.
vorne sitzend das Begleitteam von rechts: Manuela Müller, Annika Müller, Florian Helm, Mareike Preisinger, Marina Preisinger und Klaus Müller

 

 

Tourdaten 2022 Budapest

Budapest - ZielankunftBudapest - Zielankunft

Startaufstellung in WeidenStartaufstellung in Weiden

SalzburgSalzburg

Platten am PlattenseePlatten am Plattensee