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Wien 2019 – meine Längste

 

 Wien 2019, StephansdomWien 2019, Stephansdom

 

Noch einmal wollte ich es wissen: Wien an Naab und Donau zu erreichen an einem Tag. Die Wetteraussichten waren gut, sonnig und Rückenwind. Für Freitag 05.07.2019 hatte ich keine Termine und konnte somit kurzfristig einen Tag Urlaub machen. Es war natürlich von der Länge des Tageslichtes zu dieser Jahreszeit ganz optimal.

Da ich wieder bei Heidi schlafen konnte, wollte ich nicht so spät ankommen, wie beim letzten mal 2016 als ich die Tour in ähnlicher Form fuhr (Ankunft 23.50 Uhr). 2016 bin ich aber sofort (0.50 Uhr) wieder mit dem Zug zurückgefahren.

Start war deswegen um 01.00 Uhr. Es war sehr interessant in der Nacht zu fahren. Verkehrsmäßig super toll, aber die nachtaktive Tierwelt hat mich schon zu etwas erhöhter Vorsicht bewegt. Den ersten geplanten Stopp machte ich nach 108 Km in Regensburg bei einer 24-Stunden Tankstelle um ca. 4.30 Uhr. Alle Stopps habe ich vorher geplant, um nicht lange suchen zu müssen und auch um immer genügend Trinken zu haben.

Das Tageslicht kam allmählich und ich freute mich wieder auf eine gute Sicht. Zweiter Stopp dann nach 187 Km in Deggendorf. Nach 241 Km dritter Stopp in Passau. Weiter an der Donau, aber Schlögener Schlinge ausgelassen, dafür ist aber ein leichter Anstieg über ca. 4 Km zu fahren. Abwechslung tut auch mal gut. Nach der schönen Abfahrt in Ottensheim Trinkpause gemacht. 311 Km waren schon geradelt, aber es standen noch 235 Km aus.

Danach ging es durch Linz, an der Donau entlang. Dank den Planungen mit Komoot eine reibungslose Durchfahrt. Und jetzt gab es richtigen tollen Wind von hinten.

Nächster Halt nach 380 Km in dem kleinen Ort Grein an der Donau. Da habe ich dann angefangen ein oder zwei Radlhalbe zu trinken, weil alles andere einfach nicht mehr schmeckte. Ich fuhr ein paar Meter von der direkten Strecke weg zu einem kleinen Supermarkt und konnte mich in der kleinen Gasse auf eine Bank setzen. Die frische Radlhalbe habe ich sehr genossen.

An Ybbs an der Donau vorbei ging es weiter Richtung Melk. Im Gegensatz zum letzten Mal als ich an der Donau entlang fuhr, bin ich an der Donau geblieben. Das letzte Mal ging es durch den Wiener Wald. Das ist zwar kürzer um ca. 20 Km, aber es sind halt einige Höhenmeter mehr.

In Krems an der Donau nach 458 Km weiterer Trinkstopp. Danach etwas konfus weitergefahren, wenn ich mir die gefahrene Strecke auf Komoot ansehe. Kann natürlich sein, dass ich etwas dehydriert war. Dann habe ich immer Probleme mit der Konzentration und geistere einfach so die Strecke entlang, mal mehr und mal weniger genau. Schön wenn man sich im Nachhinein die Strecke anschaut, wie oft ich mich trotz konkreter Planung verfahren habe. Es ging da sicher immer nur um wenige Meter, Komoot sagt einen schon, dass man die Route verlassen hat. Da sieht man, wie mit der Länge der Tour die Konzentration nachlässt.

Anscheinend bin ich aber die letzten knapp 100 Km dann durchgefahren. Es lief ja auch gut. Mit Heidi habe ich ausgemacht, dass ich um ca. 22.00 Uhr ankommen. Eingeplant hatte ich noch, dass ich ein Foto am Stephansdom machen möchte, was ich auch getan habe. Aber es hat halt wieder etwas Zeit gekostet. Kurz nach 22.00 Uhr rief Heidi an, wo ich bleibe. Verständlich, um 22.00 Uhr Gäste zu empfangen ist nichts für die Allermeisten. Aber um ca. 22.15 Uhr war ich dann dort. Vom Stephansdom aus sind das nur ca. 3 Kilometer. Insgesamt betrug die reine Fahrzeit 18 ½ Stunden. Insgesamt war ich rund 21 ½ Stunden (inclusive Pausen und Standzeiten) unterwegs.

Heidi hat mich wie immer sehr herzlich empfangen und sich über meine Füße amüsiert. Ein warmer bis heißer Radltag mit Sonnencreme eingecremten Füßen nimmt so auf 546 Km doch einiges an Schmutz auf. Die Füße waren einfach schwarz. In Heidis Dusche konnte ich sie aber wieder zum Leben erwecken. Dann hat mich Heidi noch mit einem guten Essen verwöhnt. Nach dem zweiten Weizen und angesichts meines Vitalzustandes beschlossen wir den Abend. Danke liebe Heidi. Heidi nehme ich schon sehr in Anspruch, sollte etwas mehr Dankbarkeit zeigen.

Am nächsten Tag wäre ich ja mit Heidi zum Frühstück gegangen, aber unsere Tochter Annkia wollte den Tirschenreuther Triathlon mitmachen, zum ersten mal. Ich selber habe ihn schon sehr oft mitgemacht. Jedenfalls war der Start um 14.00 Uhr am nächsten Tag 06.07.2019. Der Zug fuhr in Wien um 6.50 Uhr los. Ziel war Weiden um 12.01 Uhr. Klappte alles wunderbar. Meine Frau Manuela holte mich vom Bahnhof ab, wir fuhren kurz nach Hause, Triathlonsachen eingepackt und ab nach Tirschenreuth.

Im Wasser taten mir schon die Füße vom Nichtstun weh. Ein guter Schwimmer bin ich nicht. Annika ist im Brustschwimmen schneller. Damit ich nachkomme schwamm ich ab und zu etwas kraul. Dann aufs Fahrrad, Annika fuhr Windschatten, was ja eigentlich nicht erlaubt ist, aber an unserer Position auch keine Rolle spielt. Beim Wechsel zum Laufen hat mir noch jemand ein Gespräch aufgedrängt, aber ich sollte ja bei Annika bleiben. Annika ist anfänglich beim Laufen sehr schnell, was mich aufgrund der Verzögerung und meiner „schweren“ Beine etwas herausgefordert hat sie einzuholen. Aber es ging. Ich musst ja nur deswegen mitmachen, damit Annika nicht Letzter wird. Schlussendlich waren wir aber nicht die Letzten. Im Schlussspurt – angesagter weise – hatte ich natürlich keine Chance gegen Annika. Die schnellt dann ab wie ein Pfeil und ich altes „Trampeltier“ schleppe mich halt dann noch in den Zielbereich.

 

Insgesamt eine sau geile Aktion. Die meisten meinen das ist verrückt, ja kann sein, aber der Spaßfaktor war ganz auf meiner Seite. Allen meinen Mithelfern und Mitstreitern ein herzliches Dankeschön.

Wien 2019 war von den Kilometern her bislang meine längste Tour. Aber mit lediglich rund 2.100 Höhenmeter diesbezüglich auch nicht anspruchsvoll. Meine zweitlängste Tour 2006 mit 540 Km und gut 13.000 Höhenmeter war dagegen ein anders Kaliber (knapp 31 Stunden).